Grenzen ohne Schranken

Ich habe Angst vor Berührungen.
Nicht immer. Aber manchmal.
Ich habe Angst davor, berührt zu werden.
Nicht nur körperlich. Aber vor allem.
Ich habe Angst davor, mich berühren zu lassen.
Obwohl es sich nicht gut anfühlt. Und mich dann dafür zu schämen.
Ich habe Angst davor, andere zu enttäuschen oder zu verunsichern.
So, dass ich ihre Gefühle über meine stelle. Und mich selbst vergesse.
Und davor habe ich am meisten Angst:
Mich selbst und meine Grenzen wiedereinmal im Stich zu lassen.
Weil ich nicht gelernt habe, sie zu verteidigen und für mich einzustehen.
Und weil ich nicht einmal gelernt habe, sie zu erkennen.
Und das macht es dann noch schwieriger.
Und um ehrlich zu sein, hatte ich bis vor kurzem noch nicht einmal wirklich
Angst davor.
Weil es so normal erschien.
Aber die Angst hilft mir dabei Mut zu schöpfen.
Und Schranken zu bauen.
Weil Grenzen alleine nicht reichen.
Und Schranken bessere als Mauern sind.
Zumindest sind sie flexibler.
Aber das ist gar nicht so einfach.
Und ich wünschte, ich hätte ein paar mehr Materialien an die Hand bekommen.