Die toten Dreadlocks

Ausgestellte Dreadlocks

Mensch B:

Meine Mitbewohnerinnen haben ihre Dreadlocks abgeschnitten und sie mir als kleiner Scherz über die Stehlampe in meinem Zimmer gehängt. Ich fand das ziemlich eklig und der Anblick  erinnerte mich an ein verwesendesTier. Jedoch war ich im ersten Moment zu faul und habe es nicht weggeräumt und mit der Zeit eine emotionale Bindung dazu aufgebaut. Irgendwie schön, etwas, dass bis zu sieben Jahren auf ihre Köpfen war, geschenkt zu bekommen. Auch habe ich mich daran gewöhnt, es wurde Teil meines Zimmers. Eines Tages habe ich einen  Schaukasten dafür gebaut, inklusive Lampe. Dieses Kunstwerk hing erst im Wohnzimmer, wurde jedoch mehrmals von meinen Mitbewohnerinnen wieder abgehängt und versteckt. Sie fanden es wohl nicht so toll wie ich.. Nun thront der Schaukasten neben meinem Bett. Er ist für mich nicht nur eine praktische Nachttischlampe, sondern ich finde ihn auch ein schönes und wichtiges Objekt.  

J. Freundin von B. 

Als ich im Zimmer von B. das Licht einschalten wollte, griff ich in dieses eklige Ding, ich erschrak, dachte es sei ein Tier. Ich finde die Dreadlocks eklig, auch weil sie Bettwanzen und Krätze durchlebt hatten. Ich will sowas nicht in meiner Nähe, möchte nicht daneben essen, schlafen oder Sex haben, da ich das Gefühl habe es könnte Beine bekommen und mich anspringen. Da es B. wichtig ist, ignoriere ich es halt. Aber es ist klar, wer auf welcher Seite des Bettes schläft.