Beat sagt:
Ich nutze nie das Pissoir, gehe immer in die Kabine. Am Pissoir fühle ich mich unwohl, exponiert, ich möchte meine Privatsphäre. Die Vorstellung, dass andere Männer neben mir pinkeln gefällt mir nicht, auch setze ich mich gerne hin.
Hinzu kam ein Erlebnis in der Primarschule, als einer meiner Lehrer neben mir die Wasserlatte in das Keramikbecken stellte. Dies empfand ich als Grenzüberschreitung.
Jena (Freundin von Beat) sagt:
Auch ich brauche die Privatsphäre. Als wir gemeinsam auf Reisen waren und das Klo nicht wirklich räumlich abgetrennt war, ging die andere Person jeweils spazieren, wenn die andere Person mal gross musste. Mit den Jahren der Beziehung sind die Hemmungen jedoch kleiner geworden.
Jena und Beat sagen:
Es hängt damit zusammen, wie wir aufwuchsen. Dass Nacktheit ein Tabu war und die Mutter wütend wurde, wenn sie beim Klogang gestört wurde hat geprägt. Während andere Familien selbstverständlich die Türe offen lassen, oder das Bad zeitgleich benutzen – was uns beeindruckt – wäre das bei uns unvorstellbar.